Bildwelten

Die Welt ist ein Bild, in dem wir uns bewegen. Sehen wir nicht gut, stolpern wir und sind unbeholfen. Wir müssen also gut sehen, um in unserer komplexen Welt zurecht zu kommen. Ausgenutzt wird dies von massenhaft künstlichem Bildmaterial, das sich uns in den Weg stellt. Wir können einerseits nicht anders und schauen hin. Andererseits sind die Filter unseres Gehirns sehr gut ausgeprägt, was dazu führt, dass wir oft das Gefühl haben, eigentlich gar nichts von der bunten Angebotswelt mitzukriegen.

 Wenn wir uns dann wirklich einmal für ein Produkt oder eine Dienstleistung interessieren und in unserem Gedächtnis nach Anhaltspunkten zu früher gesehenem nachforschen, tauchen urplötzlich visuelle Signale vor unserem geistigen Auge auf. Wer war nochmal der Dienstleister mit dem schrägen roten Strich? Bei denen war doch immer was gelbes mit auf dem Bild! Was war das noch gleich für eine Uhr, bei der immer ein schwarzweisses Bild mit Vater und Sohn mit dabei war? Die blaue Versicherung mit dem «Z» im Kreis?

Für die Identität einer Unternehmung sind Bilder zentral. Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Vor allem im Moment der Betrachtung entfalten sie ihre Stärke und zahlen auf das Markenkonto ein. Aber die Bilder sind nur ein Teil der Identität. Denn in der Erinnerung sind Name, Markenzeichen, Farben und Formen meist prägender. Zu Bildern als Teil der Identität lässt sich folgendes feststellen:

  • Ein Bild wirkt durch Inhalt und Stil. Das ist meistens nicht genug, um in der Erinnerung haften zu bleiben.
  • Ein Bild transportiert Identität. Verstärken lässt sich dieser Effekt indem man z.B. das Bild mit Farbe und Form ergänzt.
  • Ein Bild vermittelt Lifestyle. Dabei helfen Ikonen z.B. in Form von Objekten, Aufnahmeorten und Menschen.
  • Ein Bild zeigt die hässlichen Seiten des Lebens. Das ist den aufrüttelnden Kampagnen vorbehalten.
  • Ein Bild macht Lust. Das ist meistens das Ziel.
  • Ein Bild sagt ich bin aktuell. Dabei wird auf Neues aus Mode, Architektur, Styling und Technologie gesetzt.
  • Ein Bild bestätigt oder spielt mit Vorstellungen, die wir von Dingen haben, die wir wiederum von Bildern kennen.

Bilder sind vielfältig wie das Leben und so vielfältig sind auch die Aussagen, die man zu Bildern machen kann:

Ein Bild mache ich aus einem Impuls heraus…mache ich, weil die Suche nach dem perfekten Bild mich fasziniert…mache ich, weil ich damit Geld verdiene…erschliesst sich mir in Sekundenbruchteilen…erschliesst sich mir nach genauerer Betrachtung…erschliesst mir neue Welten…finde ich einfach geil…transportiert Werte…vermittelt Gefühle und Stimmungen…ist wertvoll…ist nichts wert…ist faszinierend…ist einnehmend…ist langweilig…ist abstossend…ist beängstigend…ist fehl am Platz…ist goldrichtig…ist berührend…ist trügerisch…ist verstörend…ist lustig…ist überraschend… .

Einige dieser Attribute sind für die Bildwelt einer Unternehmung absolut passend, andere überhaupt nicht. Es macht eben einen riesigen Unterschied, in welchem Kontext Bilder auf uns wirken sollen. Sei es als Teil unserer Firmenidentität im Internet, auf einem Megaplakat in der City oder in einer Anzeige in einer Zeitung, für uns selber auf Facebook oder Twitter, zum gezielten anschauen in einem Fotoband, in einem Museum oder in einem Kulturmagazin.

Ich freue mich auf das nächste Bild, das mich einfach umhaut!

Michel Philipona

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Bildwelten

Die Welt ist ein Bild, in dem wir uns bewegen. Sehen wir nicht gut, stolpern wir und sind unbeholfen. Wir müssen also gut sehen, um in unserer komplexen Welt zurecht zu kommen. Ausgenutzt wird dies von massenhaft künstlichem Bildmaterial, das sich uns in den Weg stellt. Wir können einerseits nicht anders und schauen hin. Andererseits sind die Filter unseres Gehirns sehr gut ausgeprägt, was dazu führt, dass wir oft das Gefühl haben, eigentlich gar nichts von der bunten Angebotswelt mitzukriegen.

 Wenn wir uns dann wirklich einmal für ein Produkt oder eine Dienstleistung interessieren und in unserem Gedächtnis nach Anhaltspunkten zu früher gesehenem nachforschen, tauchen urplötzlich visuelle Signale vor unserem geistigen Auge auf. Wer war nochmal der Dienstleister mit dem schrägen roten Strich? Bei denen war doch immer was gelbes mit auf dem Bild! Was war das noch gleich für eine Uhr, bei der immer ein schwarzweisses Bild mit Vater und Sohn mit dabei war? Die blaue Versicherung mit dem «Z» im Kreis?

Für die Identität einer Unternehmung sind Bilder zentral. Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Vor allem im Moment der Betrachtung entfalten sie ihre Stärke und zahlen auf das Markenkonto ein. Aber die Bilder sind nur ein Teil der Identität. Denn in der Erinnerung sind Name, Markenzeichen, Farben und Formen meist prägender. Zu Bildern als Teil der Identität lässt sich folgendes feststellen:

  • Ein Bild wirkt durch Inhalt und Stil. Das ist meistens nicht genug, um in der Erinnerung haften zu bleiben.
  • Ein Bild transportiert Identität. Verstärken lässt sich dieser Effekt indem man z.B. das Bild mit Farbe und Form ergänzt.
  • Ein Bild vermittelt Lifestyle. Dabei helfen Ikonen z.B. in Form von Objekten, Aufnahmeorten und Menschen.
  • Ein Bild zeigt die hässlichen Seiten des Lebens. Das ist den aufrüttelnden Kampagnen vorbehalten.
  • Ein Bild macht Lust. Das ist meistens das Ziel.
  • Ein Bild sagt ich bin aktuell. Dabei wird auf Neues aus Mode, Architektur, Styling und Technologie gesetzt.
  • Ein Bild bestätigt oder spielt mit Vorstellungen, die wir von Dingen haben, die wir wiederum von Bildern kennen.

Bilder sind vielfältig wie das Leben und so vielfältig sind auch die Aussagen, die man zu Bildern machen kann:

Ein Bild mache ich aus einem Impuls heraus…mache ich, weil die Suche nach dem perfekten Bild mich fasziniert…mache ich, weil ich damit Geld verdiene…erschliesst sich mir in Sekundenbruchteilen…erschliesst sich mir nach genauerer Betrachtung…erschliesst mir neue Welten…finde ich einfach geil…transportiert Werte…vermittelt Gefühle und Stimmungen…ist wertvoll…ist nichts wert…ist faszinierend…ist einnehmend…ist langweilig…ist abstossend…ist beängstigend…ist fehl am Platz…ist goldrichtig…ist berührend…ist trügerisch…ist verstörend…ist lustig…ist überraschend… .

Einige dieser Attribute sind für die Bildwelt einer Unternehmung absolut passend, andere überhaupt nicht. Es macht eben einen riesigen Unterschied, in welchem Kontext Bilder auf uns wirken sollen. Sei es als Teil unserer Firmenidentität im Internet, auf einem Megaplakat in der City oder in einer Anzeige in einer Zeitung, für uns selber auf Facebook oder Twitter, zum gezielten anschauen in einem Fotoband, in einem Museum oder in einem Kulturmagazin.

Ich freue mich auf das nächste Bild, das mich einfach umhaut!

Michel Philipona